Blaue Wunderwerke im Blauen Land
Das Blaue Land verdankt seinen Namen den Künstlern, welche in der Region Inspiration fanden und dort ihre Werke schufen. Allen voran Franz Marc, welcher der Gegend aufgrund der wechselnd bläulichen Farb- und Lichtstimmungen diesen "Ehrentitel" verlieh.
Unweit von Marc, der sich von 1910 bis 1914 in Sindelsdorf niederließ, lebten Wassily Kandinsky und Gabriele Münter im 60 km von München gelegenen Murnau am Staffelsee.
Kandinsky war im Jahre 1909 Mitbegründer der Neuen Künstlervereinigung München. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit dem Maler Charles Johann Palmié traten Marc und Kandinsky 1911 aus dem Verein aus und veranstalteten eine erste Blauer Reiter-Ausstellung. 1912 erschien der gleichnamige Almanach "Der Blaue Reiter" als Umschlagillustration.
1914 zerbrach das lose Bündnis des Blauen Reiters aufgrund des beginnenden ersten Weltkriegs sowie zunehmender Diskrepanzen unter den Künstlern. Kandinsky und Münter verließen das sogenannte "Russenhaus" in Murnau (heutzutage Münter-Haus genannt) und setzten sich in die Schweiz ab. Doch die Beziehung hielt nicht. Kandinsky ging zurück in seine Heimat, nach Russland. Gabriele Münter zog es etwas später zunächst nach Skandinavien. Später kam sie nach Deutschland zurück und lebte in Köln, München und Murnau. 1962 starb Münter in ihrem Haus in Murnau und ist auf dem Friedhof der St. Nikolaus-Kirche begraben.
Das Münter-Haus kann heute besichtigt werden. Werke des Blauen Reiter sind im Schloßmuseum Murnau ausgestellt. Der Kunstspaziergang rund um Murnau führt zu den Motiven des Blauen Reiters. Bei einer Ortsführung durch Murnau erfahrt ihr nicht nur wissenswertes über den Ort, sondern auch über die Künstlerbewegung.