Ohne Moos nix los...
Moore speichern bis zu 700 Tonnen CO2 pro Hektar und somit sechs mal so viel wie ein Hektar Wald. Sie sind daher sowohl für die Klimabilanz als auch als Lebensraum für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten wichtig. So auch im Murnauer Moos, dem größten Alpenrandmoor Mitteleuropas. Es dehnt sich südlich von Murnau bis nach Eschenlohe und westlich bis nach Grafenaschau aus. Das Moos ist hinsichtlich seiner Geschlossenheit und Größe, seiner Landschaftsformen und der dort ansässigen Flora und Fauna einmalig in den Alpen. Viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten haben hier noch einen gesicherten Lebensraum.
Entstanden ist das Murnauer Moos während der Würmeiszeit (bis vor ca. 15.000 Jahren). Vor ca. 14.000 Jahren war das Becken vom sogenannten Murnauer See gefüllt. Feine Sedimente bildeten mit der Zeit eine wasserundurchlässige Schicht. Über die Jahrtausende verlandete der Murnauer See zusehends und Moore entstanden.
Heutzutage leben im Murnauer Moos weit über 1.800 Arten. Bezieht man alle Insektenarten mit ein, kann man von mehreren tausend Tierarten im Moos ausgehen. Darunter unter anderem der Wachtelkönig, die Kreuzotter, die Zwerglibelle, verschiedene Schnecken- und Muschelarten und viele mehr.
Auch die Flora zeigt sich im Murnauer Moos in ihrer ganzen Pracht. Ca. 1.000 Gefäßpflanzen und Farne sind dort zu finden. Hinzu kommen rund 100 Moosarten. Das Moos hat eine hohe Bedeutung beim Schutz gefährdeter Arten wie dem Zierlichen Wollgras, dem Kriechenden Sellerie, dem Wanzenknabenkraut oder der Heidelbeerweide.
Erleben kann man das Murnauer Moos bei einer geführten Wanderung oder auf dem 12 Kilometer langen Moos-Rundweg. Für den Erhalt der Artenvielfalt ist es wichtig, dass Ihr euch nicht vernab der offiziellen Wege bewegt. Hierfür danken wir Euch sehr!